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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Chinas Crash

04.01.2016 - Wirtschaft (Wirtschaft)

Bielefeld (ots) - Früher war die Börse ein Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung. Das ist seit der Finanzkrise anders. Wegen der niedrigen Zinsen und fehlender Alternativen bleiben die Anleger möglichst lange in Aktien investiert - selbst dann, wenn sichnegative Entwicklungen wie etwa ein konjunktureller Abschwung abzeichnen. Erst wenn nicht nur die Prognosen, sondern auch die Statistiken nach unten zeigen, wenn also aus Ahnung Gewissheit und aus Spekulation Wahrheit werden, reagieren die Börsen - dann allerdings in der Regel umso heftiger.

Insofern ist das Geschehen an den Börsen von Schanghai und Shenzhen ein wirkliches Alarmzeichen. Die Krise in China »droht« nicht mehr, sie ist da. Das Gute daran ist: Keiner kennt Ausmaß und Dauer. Allerdings weiß jeder um die Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft. Jedenfalls jeder Börsianer.

Richtig ist auch: Die Anleger haben die Chancen der chinesischenWirtschaft lange über- und die Risiken ebenso lange unterschätzt. DerCrash zu Jahresbeginn ist Teil einer allerdings schmerzhaften Normalisierung. Das Regime in Peking versuchte, sie zu verhindern, indem sie den Aktienhandel noch mehr reglementierte. Doch die alten Mechanismen vertragen sich nicht mit der Freiheit. Der Versuch musstescheitern.

Quelle: www.presseportal.de