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20.11.2024 - Gesundheit / Medizin (Ratgeber, Gesundheit, Krankenhaus)
Baierbrunn (ots) -
Nach einer größeren Operation kann es dauern, bis man seinen Alltag selbstständig und beschwerdefrei meistern kann. Doch Patientinnen und Patienten werden immer früher aus dem Krankenhaus entlassen: Die durchschnittliche Dauer von Klinikaufenthalten hat sich in den vergangenen 30 Jahren fast halbiert. Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" gibt Tipps für die Zeit nach der OP.
Frühzeitig den Kliniksozialdienst kontaktieren
Bei geplanten Operationen sollte man schon vor dem Krankenhausaufenthalt einige Dinge bedenken und organisieren. "Nachbarn oder erwachsene Kinder könnte man vorab schon fragen, ob sie beim Einkaufen oder Saubermachen unterstützen. Termine beim Hausarzt oder der Fachärztin macht man am besten auch schon vor dem Eingriff aus, um Wartezeiten zu vermeiden", rät Fanny Sehmisch, Sozialarbeiterin im Sozialdienst des Alexianer Krankenhauses Hedwigshöhe in Berlin und Mitglied der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen.
Viele Sozialdienste unterstützen Patientinnen und Patienten auch schon vor dem Krankenhausaufenthalt - deshalb lohnt es sich, frühzeitig mit dem Kliniksozialdienst des behandelnden Krankenhauses Kontakt aufzunehmen. Schwieriger ist es bei einer plötzlichen Operation. Es kann zum Beispiel sein, dass im Anschluss so schnell kein Termin in einer fachärztlichen Praxis zur Nachversorgung zu bekommen ist. In diesem Fall sollte man sich an die Hausarztpraxis wenden, die als wichtige Anlaufstelle helfen und Hinweise geben kann.
Pflegegrad per Eilverfahren beantragen
Welche Hilfen gibt es, um die ersten Tage zu Hause zu bewältigen? "Das Krankenhaus ist verpflichtet, nach einer Behandlung den Übergang der Versicherten in die Anschlussversorgung zu planen", sagt Dorothée Neubert von der Deutschen Krankenhausgesellschaft in Berlin. Gesetzlich Versicherte haben Anspruch auf das sogenannte Entlass-Management. Zuständig dafür ist in der Regel der Sozialdienst der Klinik. Dabei wird festgehalten, ob und wenn ja welche medizinischen und pflegerischen Hilfen nach der stationären Behandlung jeweils notwendig sind. Das Krankenhaus kümmert sich bei Bedarf auch um Medikamente oder Verordnungen, erstellt den Arztbrief für die Nachbehandlung und organisiert, wenn nötig, auch den Transport nach Hause.
Wenn es nach der OP zu Hause alleine doch nicht mehr geht, kann ein Pflegegrad beantragt werden. Das ist auch in Form eines Eilverfahrens bereits vom Krankenhaus aus möglich. Der Pflegegrad, wenn anerkannt, gilt rückwirkend ab dem Tag des Antrags. Übergangsweise kann der Sozialdienst einen Kurzzeitpflegeplatz organisieren, für zwei Wochen in einer Pflegeeinrichtung zum Beispiel. Das geht auch, wenn man noch keinen Pflegegrad hat. So bleibt einem mehr Zeit, die Pflege zu Hause zu organisieren.
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Quelle: www.presseportal.de
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